Das erste Mal

Irgendwann ist es immer das erste Mal und so sollte auch das erste Agentur-Barcamp in Frankfurt ein besonderes Erlebnis für uns sein. Unter dem Motto „Agenturen im Aufbruch! Nur wohin?“ kamen 100 Teilnehmer in Frankfurt zusammen und diskutierten über die Zukunft der Agenturbranche.

 

Es gibt keine Key-Speaker – die Speaker sind wir.

Auf einem Barcamp – auch Unkonferenz genannt – versammeln sich die Teilnehmer zu Beginn der Veranstaltung, schlagen die Themen der Vorträge selbst vor und organisieren sich selbst für den Rest des Tages in Diskussionsrunden. Die Motivation war von Anfang an spürbar hoch und die Themenvielfalt beeindruckend. So ergaben sich an zwei Tagen insgesamt 64 Sessions. Eine Session dauerte jeweils 45 Minuten. Während der einzelnen Themen-Sessions und insbesondere beim gemeinsamen Frühstück oder Abendessen war genügend Zeit, um Netzwerke auszubauen oder den Austausch in einer kleineren Gruppe fortzusetzen.

Bevor es aber richtig losging, durften sich zuerst alle Teilnehmer mit ihrem Vornamen und ihrer Agentur vorstellen und sich anschließend mit drei Hashtags selbst beschreiben (#change #Mitarbeiter #begeistern). Eine weitere Besonderheit ist die aufgeschlossene Haltung der Teilnehmer auf dem Barcamp. Hierarchien und Titel werden nicht gelebt oder eingefordert, um echten Freiraum für kreativen Austausch auf Augenhöhe zu schaffen.

 

Key-Learnings gibt es hingegen viele.

Um möglichst viel mitnehmen zu können, waren wir zu zweit vor Ort und haben uns an beiden Tagen aufgeteilt. Mit „Kunden-Portfolio der Zukunft“ und „Agenturgröße – Does Size Matters?“ startete Ralf Schmitt (#Kreation #Transformation #Kultur) gleich zwei Sessions während ich mich unter die anderen Teilnehmer mischte und eigene Eindrücke sammelte. Folgende Key-Learnings haben sich dabei für mich ergeben:

 

  • Es gibt nicht den einen Weg, der sich auf alle Agenturen münzen lässt: weder für Kalkulationen, Agentursoftware, Mitarbeiter-Motivation noch die Agentur-Größe. Wichtig ist, dass man offen, aufgeschlossen und flexibel gegenüber den immer schneller kommenden und gehenden Trends bleibt. Schon allein um die notwendigen Transformationen durch die Digitalisierung nicht zu verschlafen.

 

  • In der Diskussion mit den anderen Teilnehmern ist uns bewusst geworden, wie stark sich die Teamgröße auf die Agentur und deren Entwicklung sowie den Bedarf an Strukturen auswirkt. Bisher hatten wir nur diese Veränderungen bei uns je nach Teamgröße feststellen können. Im Barcamp und im Austausch mit den Kollegen wurden wir darin bestätigt: Ein bis zu 15 Personen starkes Team kann anders geführt und organisiert werden als Teams mit über 20 Personen.

 

  • Das Thema Pricing beschäftigt alle. Der Erfahrungsaustausch mit den Kollegen hat uns Impulse gegeben, um auch noch mal unsere Preise und Preispakete zu überdenken. Insbesondere folgende Fragen kamen dabei für uns als Agentur auf: Ist es richtig, dass wir on- und offline mit den gleichen Stundensätzen arbeiten oder müssten wir Online-Projekte anders anbieten? Kann man eine Website schon in der Konzeption zu Ende denken und somit auch final kalkulieren? Oder sollte man mit dem Kunden nur einen Kostenrahmen vereinbaren, sodass man in der Projektentwicklung noch weitere Optimierungsmöglichkeiten anstreben kann ohne gleich über den Mehraufwand sprechen zu müssen?

 

Mein Fazit

Der Erfahrungsaustausch und die Anregungen innerhalb des Barcamps – mit so vielen unterschiedlichen Typen und insgesamt 100 Teilnehmern von Agenturen aus ganz Deutschland – war gigantisch und eine echte Bereicherung. Gerade weil von Start-Ups über Agenturen in der Reifephase bis hin zu Agenturen mit bis zu 100 Personen, alles vertreten war. Und das Beste daran: Wir standen nicht im Wettbewerb, sondern waren Partner und Gleichgesinnte, die vertrauensvoll und offen miteinander umgehen.

Die Diskussionen waren meist sehr konstruktiv und auch wenn es mal Reibereien gab, waren diese im positiven Sinne zu sehen. Die Begeisterung für die Branche und die Motivation der Teilnehmer waren jederzeit deutlich zu spüren sodass die Veranstaltung insgesamt eine mehr als positive Erfahrung war. Deshalb freuen wir uns schon richtig auf das nächste Barcamp!

#agenturBC

Marina Fluck

Marina ist Senior Projektleiterin und Beraterin bei Statement. Neben ihrer intensiven Arbeit mit Kunden und Partnern, versprüht sie in der Agentur gute Laune und französisches Flair.