Als Agentur im Krisenmodus?

Oder: Geburtstagsständchen im Remote-Alltag

Zum persönlichen Schutz für alle Kollegen und im Sinne unserer Verantwortung gegenüber der Solidargemeinschaft sind wir seit dieser Woche vorwiegend remote unterwegs. Und weil soziale Distanz im Alltag verpflichtende Voraussetzung geworden ist, werden wir das wohl auch eine Weile bleiben.

Von jetzt auf gleich im Home-Office. In zwei Tagen funktioniert, worüber Unternehmen normalerweise Monate debattieren. Unser Kunde Cornelsen ist zu 94 % auch im Home-Office. Und das bei rund 1000 Mitarbeitern, welch eine Move. Respekt!

Wir in der Agentur haben nicht von Null auf Hundert umgestellt, denn viele Erfahrungen haben wir schon. Zum einen aus unserem Office in Hamburg und den damit verbundenen Tools und Rules, unserem Partnerbüro in Stuttgart und zahlreichen Kunden-Calls. Rund 305 Tausend Nachrichten auf Slack haben wir bislang schon versendet. Eine stattliche Zahl, die sich jetzt rapide erhöhen wird. Eigentlich wollten wir aktuell in Ruhe unsere Kommunikations-Richtlinien neu erarbeiten, also wann wir welche Tools nutzen und wie eigentlich unser Kommunikations-Prozess läuft. Das wird jetzt live und im Remote-Modus erarbeitet wie es aussieht. Mit wenigen Kollegen halten wir vor Ort – in getrennten Ebenen – die Stellung, damit auch Lieferungen und Post funktionieren. Wir wollen uns noch einen Plan erarbeiten, wie wir das weiter gestalten können.

Technik und Formales als Voraussetzung

Mit unserem externen Datenschutzbeauftragten konnten wir innerhalb von zwei Tagen die Richtlinie zur Telearbeit (Home-Office) verfassen und zur Grundlage für die weitere Remote-Arbeit machen. Die Serveranbindungen über VPN waren in Teilen auch schon in Verwendung. Innerhalb weniger Tage konnten wir alle Arbeitsplätze aufschalten. Vereinzelt ist die lokale Internetanbindung tatsächlich noch der Engpass – in der Regel wird dies der Upload sein. Und die lokale Serverperformance wird jetzt auf den Prüfstand gestellt, da zahlt es sich auch aus, in Glasfaser investiert zu haben bei inexio. Außerdem haben wir einige Vereinbarungen der Zusammenarbeit was technische Besonderheiten anbelangt getroffen. Zum Beispiel, dass Dateien lokal bearbeitet, Abstimmungsdateien über Slack oder Dropbox (#DSGVO-konform!) gesendet werden oder wie Videocall-Verbindungen mit dem Ton über klassisches Telefon verbessert werden. Tipps und Tricks aus dem daily business eben.

Ein neuer Standard der Übung braucht

Aber das Steuern einer gesamten Agentur, das Kontakthalten und das Ausgleichen der persönlichen Momente in einer aktuell full-remote agierenden Firma, das ist schon neu und herausfordernd. Was wir bereits seit Jahren praktizieren zahlt sich jetzt für alle aus: als Agentur arbeiten wir schon länger mit flexiblen Arbeitsplatz- und Arbeitszeit-Modellen. Wir haben bereits die digitale Interaktion eingeübt und werden diese die kommenden Wochen verfeinern. Bei den Videotools haben wir z. B. gemerkt, dass Zoom gut für große Runden geeignet ist und dass wir in Slack oder Skype den schnellen Austausch besser gestalten können. Mit Tools wie Trello und ProAd versuchen wir die Arbeit zu organisieren. Eine Umstellung auf Teams wollten wir diskutieren, jetzt werden wir es einfach ausprobieren z. B. in Kundenprojekten. Die Anzahl der Tools werden wir so gering wie möglich halten. Denn ein Zuviel davon erzeugt zusätzliche Belastungen und Kanal-Wirrwarr.

Jemand hat den Reset-Knopf gedrückt

Was heute noch als Leistung zählt wird ab morgen zum Standard. Und wie die Welt übermorgen aussieht, können wir uns nicht vorstellen. Eins scheint sicher: Zurückkomen zu dem wie es war vor COVID-19 werden wir nicht. Ein mögliches Szenario hat Mathias Horx verfasst. Er spricht von Bifurkationen, oder Tiefenkrisen, die jetzt stattfinden. Und er schildert einen Neuanfang. Ob es so kommen wird? Vielleicht ist das erst einmal unerheblich, denn jetzt macht es Mut für die Gegenwart.

Die Corona-Rückwärts-Prognose

Humor, Nähe, Vertrauen – don’t panic

Weil unsere Arbeit von Empathie, Kreativität und Flexibilität geprägt ist, können wir einerseits gut mit der Situation umgehen. Andererseits merken wir, dass uns etwas fehlt. Der schnelle Austausch, das kurze Abstimmen am Bildschirm. Schnell haben wir gelernt, dass es wichtig ist, sich so oft es geht zu sehen.Videocalls sind also unser Arbeitsmittel und unsere Kaffeeküche. Dort wollen wir uns täglich um 10 Uhr zum virtuellen Kaffee treffen. Die Routine gibt uns Halt in dem sich stündlich ändernden Geschehen. Unsere Kreationsplanung findet genauso im Videocall statt. Zusätzlich führen wir unsere Planungs- und Steuerungsmeetings wie bislang auch durch. Nur eben remote.

Und ein besonderes erstes Mal in der Agenturgeschichte gab es gestern außerdem: Das erste full-remote Geburtstagsständchen für unseren lieben Peter. Einer von vielen wichtigen Team-Momenten, die wir wirklich feiern. Auf die wir stolz sind. Eine tolle Art der Zusammenarbeit, die wir alle gemeinsam gestalten.

Das remote-Singen müssen wir allerdings noch üben ;-)

Bleibt gesund und bleibt euch nah.
#stayhome